Laminat oder Vinyl: was ist besser? Tipps von den Bodenprofis

Lange Zeit war Laminat der unangefochtene König unter den praktischen, robusten und pflegeleichten Bodenbelägen. Dies änderte sich allerdings, als moderne Design- und Vinylböden die Bildfläche betraten! Laminat ist zwar immer noch der häufiger verkaufte Bodenbelag in Deutschland, aber immer mehr Einrichtungsliebhaber greifen statt Laminatböden zu Vinyl. Doch was ist dran an dem Trend Vinyl? Inwieweit kann man die Böden miteinander vergleichen, und was sind die relevanten Unterschiede, wenn es heißt Laminat vs Vinyl? Erfahren Sie mehr bei Ihren Bodenexperten in Hannover: HolzLand Barsch!

Aufbau und Eigenschaften von Laminat

In den 1980er Jahren begann der Siegeszug von Laminat durch die Haushalte der Nation. Der pflegeleichte und günstige Boden wurde in Mietwohnungen und Eigenheimen gleichermaßen verlegt. Damals wurden sogar die Holzimitationen beim Dekor bestaunt, welche wir heutzutage eher belächeln würden. Die anhaltende Nachfrage führte dazu, dass alle führenden Bodenhersteller Energie und Innovationsfreude in die Entwicklung des Bodens steckten. Nach über 40 Jahren präsentiert sich Laminat als leistungsstarker Bodenbelag mit vielen Vorteilen, welcher nach wie vor den Rang als beliebtester Hartboden innehält.

Seit geraumer Weile hat Laminat den gleichen Aufbau. Es besteht aus drei Schichten, welche wiederum aus mehreren Komponenten bestehen können. Oben liegt die Deckschicht – ein transparentes Overlay aus strapazierfähigem Melaminharz und darunter ein designprägendes Dekorpapier. Die Mittellage bildet typischerweise eine Trägerplatte aus HDF (hochdichte Holzfaserplatte). Der Abschluss besteht aus einem sogenannten Gegenzug, welcher dem Laminatboden Stabilität verleiht. Oftmals ist noch zusätzlich eine Trittschalldämmung integriert.

Vorteile von Laminat

Zweifelsohne ist vor allem der vergleichsweise günstige Preis ein ausschlaggebendes Kriterium für den Laminatkauf. Dabei sei nicht verschwiegen, dass es durchaus eine Spanne gibt zwischen minderwertiger Billigware und einem hochwertigen Qualitätslaminat. Dennoch: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist exzellent, man bekommt „viel Boden“ für den Preis. Schließlich ist Laminat ausgesprochen strapazierfähig (achten Sie hier auf die passende Nutzungsklasse, welche die Widerstandskraft und die empfohlenen Einsatzorte wiedergibt). Darüber hinaus punktet Laminat mit den unterschiedlichsten Dekoren, nicht nur realistischen Holznachbildungen, sondern auch mit überzeugenden Steindesigns und so manchem Phantasiedekor. Laminat lässt sich einfach reinigen und pflegen, auch die Verlegung ist dank praktischer Klickverbindungen sehr komfortabel. Durchschnittliche Handwerkskünste reichen aus, um den Bodenbelag ganz einfach schwimmend zu verlegen!

Nachteile von Laminatböden

Laminat ist ein Kunststoffboden. Dadurch kann es – auch bei authentischen Dekornachbildungen – nicht das gleiche Prestige und den Naturcharme bieten wie beispielsweise ein Echtholzboden. Darüber hinaus ist Laminat hart und fühlt sich kalt an. Dies liegt an seiner hohen Wärmeleitfähigkeit, die dadurch schnell für kalte Füße sorgt. Die Mittellage aus Holzfasern ist überdies anfällig für Feuchtigkeit, es kann im schlimmsten Fall durch eindringende Feuchtigkeit zu einem Aufquellen kommen. Laminat ist zwar robust, aber wenn einmal Schäden, Macken, Kratzer entstehen, können diese nicht so leicht entfernt werden. Die Härte der Oberfläche sorgt auch für einen höheren Raumschall und – bei fehlender Trittschalldämmung – auch für mehr Trittschall.

Aufbau und Charakteristika von Vinyl

Vinylböden sind grundsätzlich sehr ähnlich aufgebaut wie Laminat. Auch hier sind es eine dekorbildende Deckschicht, eine Trägerlage sowie ein Gegenzug. Zumindest, wenn es um das dreischichtige Klick Vinyl geht! Es gibt nämlich noch andere Varianten (Massivvinyl, Rigid Vinyl, Klebesheets), aber im vorliegenden Ratgeber fokussieren wir uns auf Klickvinyl bzw. Fertigvinyl.

Während Laminat durch eine Melaminschicht geschützt ist, besteht das Overlay von hochwertigen Vinylböden oft aus Polyurethan bzw. PU. Darunter liegt dann die transparente Nutzschicht aus Vinyl, welche das folgende Dekorpapier schützt (welches auch aus Vinyl bestehen kann). Klassischerweise folgt eine Trägerplatte aus HDF und ein Gegenzug, oftmals kombiniert mit einer Trittschalldämmung aus Kork. Die Trägerplatte verfügt – genau wie Laminat – über Klickverbindungen für eine leimlose Verlegung.

Vorteile von Vinylböden

Vinylböden überzeugen mit lebensechten Dekoren (Holz, Stein, Phantasie …) sowie mit einer hohen Strapazierfähigkeit. Sie sind angenehm weich und fühlen sich relativ warm an. Die Verlegung von Klick Vinyl ist genauso einfach wie die von Laminat. Vinylböden lassen sich einfach reinigen und pflegen. Mit der Variante Rigid Vinyl bietet der Boden auch eine hervorragende Lösung für Feuchträume.

Nachteile von Vinylböden

Auch mit Vinyl erhalten Sie keinen Naturboden, somit gelten auch die bei Laminat genannten Einschränkungen bei Prestige und behaglichem „Naturkomfort“. Vinyl reagiert auf Temperatureinflüsse, wodurch es in Räumen mit hoher Hitzebelastung durch starke Sonneneinstrahlung zu Problemen kommen kann. Größere Macken und Kratzer lassen sich ebenso wenig wie bei Laminat einfach ausbessern oder gar abschleifen. Da bei Vinylböden PVC zur Anwendung kommt, benötigt der Boden auch Weichmacher. Überdies kann es in der ersten Zeit nach Verlegung zu Ausdünstungen mit einem chemischen Geruch kommen (dies legt sich aber). Hier sollten Sie auf emissionsarmes Qualitäts-Vinyl setzen! Oder alternativ einen Design-Boden wählen, welcher statt PVC auf weichmacherfreie, besonders wohngesunde Kunststoffe setzt.

Laminat oder Vinyl:
welcher Boden ist für Sie der richtige?

Grundsätzlich sind sich beide Bodenbeläge sehr ähnlich! Beides sind strapazierfähige, unkomplizierte und robuste Böden – speziell, wenn Sie auf solide Qualität mit hoher Nutzungsklasse setzen. Pflege und Verlegung sind denkbar einfach. Aber wo liegen nun die Unterschiede zwischen Vinyl und Laminat? Zuerst einmal ist Laminat härter und kälter als Vinyl. Dadurch ist letzteres der komfortablere Bodenbelag – angenehmer für die Füße, und auch mit weniger Raum- und Trittschall. Die Härte von Laminat kann aber ein Vorteil sein bei dauerhaften Druckbelastungen, etwa durch schwere Möbel.

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